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Kopfschmerzen durch Düfte können eine unangenehme und einschränkende Erfahrung sein, insbesondere wenn sie chronisch auftreten. Dies kann aufgrund von individuellen Unterschieden in der Wahrnehmung und Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Düften auftreten. Chemische Zusätze in einigen Düften können ebenfalls Kopfschmerzen verursachen, insbesondere bei Personen, die bereits anfällig dafür sind.

Das kann mehrere Gründe haben. Wussten Sie, dass, obwohl wir dank unserer Riechzellen mehr als eine Billion Gerüche erkennen, reagieren zwei Menschen nicht gleich auf den selben Geruch. Während einige den starken blumigen Duft super finden, können andere sagen, dass er ihnen Kopfschmerzen bereitet. Es gibt viele Gründe, warum Menschen auf starke Gerüche körperlich reagieren können.

1. Emotionen

Kopfschmerzen durch Düfte

Von all unseren Sinnen ist nur der Geruch direkt mit dem emotionalen System verbunden. Es wird angenommen, dass sich der Geruchssinn zuerst entwickelt hat. Das bedeutet, dass wir Gerüche nicht nur aufgrund von Geruchsreizen in unserer Umgebung wahrnehmen, sondern zusammen mit all den Erinnerungen, die wir damit verbinden. Stellen Sie sich einen Geruch vor, den Sie mit einer negativen Erinnerung verbinden, z.B. unbeliebtes Essen aus der Kindheit oder der Krankenhausgeruch.

Ein Atemzug reicht aus, um all die negativen Emotionen zurückzubringen. Anschließend wird im Körper eine Stressreaktion ausgelöst.

Eine der ersten Veränderungen, die Sie während dieser Stressreaktion bemerken können, ist eine Verspannung im Nacken- und Kopfbereich, die die Kopfschmerzen auslösen kann.

2. Gerüche können direkt auf die Nerven einwirken

Einige Stoffe, z.B. Rauch, Parfum oder Chlor, können bei manchen Menschen eine stärkere Schleimbildung und damit eine allergische Reaktion und  Kopfschmerzen hervorrufen.

Einige Gerüche, wie Zigarettenrauch oder manche Reinigungsmittel können auch direkt die Nervenbahnen beeinflussen, die sensorische Signale an das Gehirn weiterleiten. Diese Bahn wird Trigeminus genannt und ihre Stimulation verursacht eine Entzündung und Immunreaktion, die auch zu Kopfschmerzen führen kann.

3. Osmophobie 

Osmophobie wird als Unverträglichkeit gegenüber Gerüchen definiert. Osmophobie ist eine seltene Phobie, die durch eine starke Abneigung oder Angst vor bestimmten Gerüchen gekennzeichnet ist. Menschen mit Osmophobie empfinden oft ein unangenehmes oder belastendes Gefühl, wenn sie bestimmte Gerüche wahrnehmen, auch wenn diese Gerüche für die meisten Menschen angenehm oder neutral sind. Osmophobie kann zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag führen, da die Betroffenen versuchen, bestimmten Gerüchen auszuweichen oder in manchen Fällen sogar in ihrer täglichen Routine eingeschränkt werden.

Kopfschmerzen durch Düfte und Migräne

Migränepatienten sind besonders anfällig für Osmophobie. Weltweit leiden zehn bis 15 Prozent der Erwachsenen an Migräne. Einige Untersuchungen haben sogar gezeigt, dass die Exposition gegenüber einem starken Geruch für zwei oder mehr Stunden bei etwa 20 Prozent der Menschen, die häufig darunter leiden, eine Migräne auslösen kann. Die häufigsten Auslöser sind Zigarettenrauch, Autoabgase oder einige Reinigungsmittel. 

Die Behandlung von Osmophobie

Die Behandlung hängt von der Schwere der Symptome und den individuellen Bedürfnissen des Betroffenen ab. Einige bewährte Methoden zur Behandlung von Osmophobie sind:

  1. Verhaltenstherapie: Eine kognitive Verhaltenstherapie kann helfen, negative Gedanken und Verhaltensmuster zu identifizieren und zu ändern, die mit der Osmophobie verbunden sind. Dies kann den Betroffenen helfen, ihre Angstsymptome besser zu bewältigen.
  2. Expositionstherapie: Eine schrittweise Exposition gegenüber den auslösenden Gerüchen kann dazu beitragen, die Angstreaktion des Betroffenen zu reduzieren und ihm zu helfen, die Gerüche toleranter zu akzeptieren.
  3. Entspannungstechniken: Yoga, Meditation und andere Entspannungstechniken können helfen, Stress und Angst zu reduzieren, die mit der Osmophobie verbunden sind.
  4. Aromatherapie: Einige ätherische Öle können helfen, die Angstsymptome bei Osmophobie zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Gerüche für jeden geeignet sind und einige Düfte die Symptome verschlimmern können

Was tun gegen Kopfschmerzen durch Düfte?

Wenn Sie zu den Menschen gehören, die von bestimmten Düften Kopfschmerzen bekommen, sollten Sie versuchen, diese zu vermeiden. Und das unabhängig davon, was der Grund ist. Da man jedoch nicht alle Auslöser vermeiden kann, sollte man Spaziergänge an der frischen Luft in den Alltag einbauen und immer ein Kopfschmerzmittel dabei haben.

Bei manchen hilft die Aromatherapie mit ätherischen Ölen. Aromapflege ist kein Ersatz für eine medikamentöse Behandlung der Migräne, aber sie kann unterstützend wirken und Symptome lindern. Vor allem Pfefferminzöl hat als kühlendes ätherisches Öl in Studien sehr guten Erfolg gezeigt. Die Betroffenen können sie als Badezusatz verwenden, über einen Verdampfer inhalieren oder vorsichtig auf die Haut auftragen. Auch Aroma-Therapien mit Lavendel-Zimt- oder Nelken-Öl gelten als erfolgversprechend.

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